Recycling Kunststoff

Ist Recycling Kunststoff gut für die Umwelt?

In den letzten Jahren wurde Recycling Kunststoff bzw. Recyclingplastik zum allgemein anerkannten und verbreiteten Rohstoff. Seine Verwendung zielt darauf ab, die Menge an Kunststoffabfällen und deren negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Obwohl diese Methode gewisse Nachteile hat, erfreut sich recycelter Kunststoff als alternativer Rohstoff, der zur Herstellung vielfältiger Produkte geeignet ist, einer wachsenden Popularität.

Im heutigen Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf Recycle-Plastik, besprechen seine positiven und negativen Merkmale sowie die Rolle, die es bei der Mitgestaltung einer grüneren, auf Nachhaltigkeit basierenden Zukunft spielen kann. Lassen wir uns also gemeinsam darüber nachdenken, welche Vorteile der Recycling-Kunststoff hat und ob er imstande ist, das Problem des Einwegplastiks, das unseren Planeten verschmutzt, wenigstens teilweise zu lösen.

Warum ist das Recycling von Kunststoff wichtig?

Das Recyceln von Kunststoffen, insbesondere von PET(Polyethylenterephthalat)-Flaschen, ist für den Umweltschutz enorm relevant. Dank der ordnungsgemäßen Verarbeitung derartiger Materialien reduziert man die Abfallmenge, die auf Mülldeponien landet und unsere Erde verschmutzt. Dabei ist es interessant, dass der Recyclingprozess von PET-Flaschen normalerweise schon bei uns zu Hause beginnt. Nämlich in dem Moment, wo wir diese in entsprechende Trennbehälter werfen. Danach transportiert man diese Flaschen zu speziellen Recyclinganlagen, wo sie einer gründlichen Sortierung und Reinigung unterliegen.

Im nächsten Schritt kommt es zum Schmolzen der Flaschen zu neuen Rohstoffen, die dann für die Wiederverwendung bei der Herstellung verschiedener Produkte bereitstehen. Dadurch wird unsere Abhängigkeit von Erdölressourcen geringer. Ferner spart man Energie und reduziert die Treibhausgasemissionen. Somit tragen wir zu einer nachhaltigeren und ökooptimalen Zukunft bei. Lesen Sie auch unseren Beitrag über Kunststoff Recycling.

Kunststoff Recycling

Kunststoff-Recycling – Vor- und Nachteile

Einer der wichtigsten Vorteile von recyceltem Kunststoff besteht in der Einsparung von Rohstoffen. Durch die Verwendung von recyceltem Kunststoff reduziert man den Bedarf an neuen Erdölrohstoffen. Dies wiederum trägt zum Schutz natürlicher Ressourcen und damit zur Begrenzung des Rohstoffvorkommen-Konsums bei. Ein weiteres positives Merkmal ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Das Vorgehen der Herstellung vom recycelten Kunststoff erfordert in der Regel weniger als die Produktion vom Kunststoff aus neuen Rohstoffen. Somit kann man den Ausstoß von Treibhausgasen verringern.

Leider hat der recycelter Kunststoff aber ebenfalls Nachteile. Es kann nämlich bestimmte Verunreinigungen enthalten, welche den Verarbeitungsprozess erschweren und die Qualität sowie Festigkeit des Endprodukts beeinträchtigen können. Das Recycling-Vorgehen kann ziemlich teuer sein, jedenfalls teurer als die Herstellung von Kunststoff aus neuen Rohstoffen, was sich konsequenterweise auf den Preis des letztlich entstandenen Produkts auswirkt. Außerdem kann in einigen Fällen recycelter Kunststoff nur begrenzt recycelbar sein. Bedauernswerterweise beeinträchtigt dies seinen Nutzen sowie die gesamte Effizienz des Recyclingprozesses.

Wie erkennt man Recyclingkunststoff?

Die Bezeichnung „recycelt“ auf Verpackungen weist darauf hin, dass die jeweilige Ware aus wiederverarbeiteten Materialien hergestellt wurde. Es handelt sich also um die Bestätigung der ökologisch optimalen Herkunft des Produkts. Das richtige Verständnis dieser Kennzeichnungen ist der Schlüssel zur bewussten Auswahl von Recyclingprodukten sowie zur richtigen Mülltrennung und damit zur Förderung einer nachhaltigen Abfallbewirtschaftung.

Die Kennzeichnung von recyceltem Kunststoff ist insofern wichtig, dass man auf diesem Weg den Verbrauchern, Unternehmen, die sich mit Recycling aktiv befassen, dabei helfen kann, entsprechende Materialien zu identifizieren und sie ordnungsgemäß zu verarbeiten. Unten finden Sie die Liste von einigen populären Etiketten, die man für recycelten Kunststoff verwendet:

  • rPET – „r“ steht für Recycling und PET bedeutet, wie wir oben bereits erwähnt haben, Polyethylenterephthalat. Unter dem Letzteren sollte man eine Art Kunststoff verstehen, der bei der Produktion von vielen Flaschen und Verpackungen Verwendung findet. Generell geht es also um Kunststoffmaterial, das man aus recycelten PET-Flaschen gewinnt.
  • rHDPE ist ein Fachbegriff für High Density Polyethylen, also ein Kunststoff mit hoher Dichte, den man als Grundstoff für die Produktion von Folien und anderen Kunststoffprodukten einsetzt.
  • rLDPE – Low Density Polyethylen, d.h. mit geringer Dichte, hergestellt aus Öl und ebenfalls recycelbar, allerdings unter gewissen Bedingungen (separates Sammeln, keine Verschmutzung usw.).
  • rPP steht für Recycled Polypropylen Plastic;
  • rPS weist auf das recycelbare Polystyrol hin.

Was sind Kunststoff-Flaschen rPET?

Kunststoff-Flaschen mit der Bezeichnung „rPET“ sind Flaschen, die aus recyceltem Polyethylenterephtalat (PET) produziert sind. rPET ist ein Sekundärstoff, den man aus dem Recycling gebrauchter PET-Flaschen gewinnt. Der Produktionsprozess von rPET Flaschen umfasst mehrere Schritte. Zunächst sammelt und sortiert man gebrauchte Flaschen. Später unterliegen diese einer Weiterverarbeitung. Anschließend zerkleinert man sie mit einem Schredder und reinigt gründlich die auf diese Weise entstandenen PET-Flocken, um eventuelle Verunreinigungen zu entfernen. Saubere PET-Flocken werden dann geschmolzen und zu Pellets bzw. vorgeformten Produkten angefertigt (rPET-Rohstoff)

Solche Kunststoff-Flaschen verfügen über viele Vorteile. Erstens reduzieren sie den Verbrauch von Erdölressourcen, weil sie das bereits vorhandene Plastik weiterverwenden, anstatt neues zu produzieren. Darüber hinaus trägt das Recycling von rPET-Flaschen dazu bei, Abfall zu reduzieren und die negativen Auswirkungen von Kunststoff auf die Umwelt zu verringern. Ihre Verwendung ist ein guter Schritt in Richtung nachhaltiger Abfallwirtschaft und trägt eindeutig zum weit verstandenen Umweltschutz bei. Die Unterstützung des Recyclings sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Bereich der Verwendung recycelter Produkte sind für den Aufbau einer besseren, umweltfreundlichen Zukunft ganz entscheidend.

Recycling von Kunststoff

Etappen von Plastik Recycling

  1. Das Recyceln-Vorgehen, insbesondere wenn es um PET-Flaschen geht, umfasst einige Schlüsseletappen. Die erste und bedeutendste davon ist eine richtige Sortierung von Abfällen durch die Konsumenten. Um ein neues Leben zu erhalten, sollen die PET-Flaschen erstmals in entsprechende Container, die für Kunststoffe bzw. Plastik vorgesehen sind, gelangen.
  2. Die zweite Etappe erfolgt schon in der Sortierlinie, wo diejenigen Elemente, die den Recyclingprozess stören könnten, manuell zu entfernen seien. Darunter sind sämtliche Elemente außer Kunststoff gemeint, beispielsweise Pappe oder Glas. Anschließend trennt man mithilfe eines speziellen Siebs kleine biologisch abbaubare Abfälle sowie kleinere Plastikabfälle. Der Kunststoff sei weiter nach Material oder auch Farbe in verschiedene Gruppen, wie etwa PET, Polystyrol (PS) oder Polypropylen (PP), zu unterteilen.
  3. Im dritten Schritt zerkleinert man den Kunststoff. Ausgewählte Flaschen gelangen in einen Brecher, wo sie in kleine, unregelmäßige Stücke, die wir oben als „Flocken“ bezeichnet haben, gemahlen werden. Um die Verarbeitung des Kunststoffs in den nachfolgenden Phasen zu erleichtern, ist ein solches Schleifen notwendig.
  4. Viertens, soll man die Kunststoff-Flocken mithilfe eines Blasenabscheiders von Etikettenresten, Staub und Schmutz befreien. Durch die endgültige Abtrennung des Kunststoffs lassen sich Teile entfernen, die sich in ihrer Dichte vom Rest unterscheiden und aus anderen Materialien stammen. Saubere PET-Flocken trocknet man und schickt weiter in die Silos und Extruder.
  5. Die fünfte Etappe, die eben in den Extrudern erfolgt, dient dazu, den Kunststoff zu erhitzen. Er wandelt sich also vom festen in den flüssigen Zustand um. Die daraus resultierende Masse kühlt man ab und extrudiert entsprechend, um sie danach in Granulat zu schneiden.
  6. Im sechsten Schritt entsteht Regranulat, also ein fertiges Produkt, das man effizient weiterverwenden kann. Das Granulat prüft man im Labor auf dessen Qualität und Sicherheit. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn es zur Herstellung von solchen Verpackungen dient, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Anschließend gelangt das Regranulat in Fabriken, wo man daraus neue Waren, wie eben PET-Flaschen, aber auch Kopfhörer, Spielzeuge, Kleidungen oder Teppiche herstellt.

Einige Tatsachen über PET-Flaschen Recycling

Hier einige wissenswerte Fakten über das Recycling von PET-Flaschen:

  • Etwa 91% der gesamten produzierten Kunststoffmenge unterliegt keinem Recycling. Dies bedeutet, dass der meiste Plastikmüll auf Mülldeponien landet oder die Umwelt verschmutzt, was sich natürlich negativ auf den Planeten auswirkt.
  • Kunststoffrecycling ist nicht immer rentabel. Dieser Prozess kann ziemlich hohe Kosten mit sich tragen, besonders wenn er nicht ordnungsgemäß organisiert ist und kein Zugang zu geeigneten Technologien besteht.
  • Es gibt nicht genügend Fabriken, die Sekundärstoffe verarbeiten. Für ein effektives. Für ein effektives Kunststoffrecycling sind eine entwickelte Infrastruktur und spezialisierte Industrieanlagen erforderlich, die Sekundärrohstoffe zu neuen Produkten verarbeiten.
  • Die Reduzierung von Plastikproduktion könnte eine Lösung des Problems bilden. Indem Sie einen Null-Abfall-Ansatz verfolgen und die Produktion von Kunststoffverpackungen und- Produkten einschränken, können Sie die Menge an Kunststoffabfällen reduzieren und die Umweltbelastung verringern.
  • Eine Einwegflasche bzw. PET-Flasche lässt sich bis zu 8 Mal (!) recyceln. Das bedeutet, dass richtig verarbeiteter Kunststoff als Neuprodukt mehrere Leben haben kann, bevor er zu Abfall wird.
  • Plastikflaschen, darunter insbesondere PET-Flaschen, recycelt man häufig zu Textilien und Kleidung aus Polyester. Durch die Verarbeitung von Kunststoff-Flaschen kann das recycelte Plastik für die Herstellung von Kleidungen und anderen Polyesterprodukten brauchbar sein.
  • einige Materialien bestehen vollständig aus 100% recyceltem Kunststoff, wodurch der Einsatz von Neukunststoff einer vollständigen Reduzierung unterliegt. Andere Produkte enthalten zwar recycelten Kunststoff, können jedoch auch neuen Kunststoff beigemischt haben, um ihre Qualität bzw. Haltbarkeit zu verbessern.
  • Europaweit landen mehrere Plastikflaschen im Müll oder man entsorgt sie falsch, was sich auf den allgemeinen Umweltzustand negativ auswirkt.

Das Recycling von Kunststoff ist also ein wirksames Mittel gegen die Umweltbelastung. Es erfordert allerdings geeignete Infrastrukturen, soziale Aufklärung in Sachen Ökobewusstsein und Umweltschutz sowie die Zusammenarbeit zwischen diversen Unternehmen, Institutionen und Behörden, um gemeinsam einen nachhaltigeren, ökologisch optimalen Kunststoffkreislauf zu erreichen.

Was stellt man aus recyceltem Kunststoff her?

Aus recyceltem Plastik kann man verschiedene Waren und Gegenstände produzieren. Hier einige Beispiele davon, wie sich Kunststoff bei der Herstellung neuer Produkte benutzen lässt:

  • Flaschen und Verpackungen: Getränkeflaschen, Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen aus Kunststoff kann man recyceln und aufs Neue benutzen;
  • Taschen und Säcke: Plastiktüten und Einkaufstüten stellt man aus recyceltem Kunststoff her;
  • diverse Röhre, die man im Baugewerbe, in der Industrie sowie in der Infrastruktur effektiv einsetzen kann;
  • Gartenmöbel sind ebenfalls eine beliebte Variante, wie sich Recycling-Plastik sinnvoll und wirksam benutzen lässt;
  • Kleidung: in einigen Fällen kann man den recycelten Kunststoff zu Stoffen aus Polyesterfasern für die Produktion von Kleidungsstücken verarbeiten;
  • Folien und Verpackungsmaterialien verschiedener Arten;
  • Haushaltsgegenstände, z.B. Kunststoffbehälter u. ä.
  • Boden und Paneele können auch aus Recycling-Kunststoff bestehen.

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